Chronik
Das Wappen der Ortsgemeinde Kirchwald
Die amtliche Beschreibung in der Genehmigungsurkunde lautet wie folgt:
"Schild von Rot und Silber schräg geteilt, vorne ein goldener, wachsender Löwe nach links, hinten ein roter Drache"
Allgemeines
Die ehemals benachbarten Dörfer Kirchesch und Waldesch (seit der kommunalen Neugliederung am 8. Juni 1969 Kirchwald) liegen im Osten der Hocheifel auf einem Bergrücken, der sich von 3 km östlich der Hohen Acht in ost-südöstlicher Richtung zwischen den Tälern der Nette und des Nitzbaches über ca. 10 km bis zum Zusammenfluß der beiden Gewässer bei Bürresheim erstreckt.
Die Geographische Lage von Kirchwald-Kirchesch kann angegeben werden mit 50°22'33'' nördlicher Breite und 7°9'24'' östlicher Länge. Die Angaben für Kirchwald-Waldesch lauten 50°22'6'' nördlicher Breite und 7°8'54'' östlicher Länge.
In der Gemarkung Kirchwald sind die Höhenunterschiede groß. Der tiefste Punkt, an der Brachemsmühle, liegt 300m ü.d.M., die höchste Erhebung, Am Landgraben, beträgt 577,5m ü.d.M.. Im Schnitt liegt die Ortschaft auf einer Höhe von ca. 500m ü.d.M..
Kirchwald-Kirchesch liegt auf einer Höhe von 490m ü.d.M., Kirchwald-Waldesch auf einer Höhe von 515m ü.d.M..
Die Gemeinde Kirchwald ist der Verbandsgemeine Vordereifel zugeordnet und gehört zum Landkreis Mayen-Koblenz.
Größe der Gemeinde : | 950 ha |
Landwirtschaftsfläche : | 266 ha |
Wald : | 462 ha |
Siedlungs- und Verkehrsfläche : | 112 ha |
Sonstiges : | 110 ha |
Die Gemeinde Kirchwald ist durch die L10 ab Schloss Bürresheim / Nettetal in Richtung Nürburgring verkehrsmäßig angebunden, sie liegt 8 km von der Kreisstadt Mayen entfernt.
Die Einwohnerzahl beträgt mit Stand 30.06.2018 = 965 mit Hauptwohnsitz und 40 mit Nebenwohnsitz.
Erste Besiedlung
Eine erste Besiedlung wird es bereits zur Römerzeit gegeben haben, wie folgende Funde belegen:
Bei Anlegung eines Sportplatzes 1932 in der Flur "Auf der Lehmkaul" wurden zwei römische Brandgräber mit Beigaben freigelegt. Die Fundstücke befinden sich im Rheinischen Landesmuseum Bonn. Im gleichen Jahr wird in der Gemarkung "Auf der Mauer" eine römische Landsiedlung entdeckt.
Beim Ausheben einer Baugrube in der Straße "Mühlweg" 1976 wird ein weiteres Brandgrab angeschnitten. Die Grabbeigaben werden vom Finder aufbewahrt. Beide Funde werden vom Amt für Vor- und Frühgeschichte in die Zeit "des ersten nachchristlichen Jahrhunderts" datiert.
Im Ortsteil Waldesch werden 1989 bei Anlegung einer Zufahrt in der "Wiesenstraße" Scherben gefunden, die nach Angabe des Amtes für Vor- und Frühgeschichte ebenfalls aus römischer Zeit und dem Mittelalter stammen.
Funde römischer Münzen
In der Gemarkung "Im Peterswald" , Waldesch wurde 1962 eine Münze mit folgender Aufschrift gefunden:
ANTONIUS AUG TRP XXIIII
SALVTI AUG Cos III S-C
BMC 1376 Cok 574
Sie wurde als Münze aus der Regierungszeit der römischen Kaisers Mark Aurel identifiziert. Kaiser Markus Aurelius regierte von 161 - 180 n.Chr.
Im Jahr 1976 wurde am Weg "Müllerscheid-Lehnheck" eine römische Kupfermünze gefunden. Die Vorderseite zeigt das Portrait eines römischen Kaisers, die Rückseite ein Krieger mit Lanze und Füllhorn. Die noch lesbaren Buchstaben lassen darauf schliessen, dass es sich um eine Münze des Kaisers Maximinus handelt, der 306 - 324 n.Chr. regierte.
Weitere wichtige Daten in der geschichtlichen Entwicklung:
10.12.1136 : | Älteste urkundliche Erwähnung von Kirchesch |
25.11.1238 : | Urkundliche Erwähnung von Kirchesch |
25.01.1269 : | Erwähnung eines Pastors in Esch-Kirchesch |
1366 : | Die Abtei Steinfeld verkauft den Ort Kirchesch an die Grafen von Eltz, seinen Besitz an das Haus Kempenich |
26.08.1369 : | Weitere Erwähnung eines Pastors in Esch-Kirchesch |
21.01.1472 : | Der Ort Waldesch wird von der Herrschaft Olbrück an die Herrschaft Breitbach-Bürresheim verkauft |
1620-1630 : | Bau einer Kirche in Kirchesch |
Um 1700 : | Bau eines Schulhauses in Kirchesch |
Ab 1713 : | Lehrpersonen in Kirchesch nachweisbar |
1722 : | Bau eines Pfarrhauses in Kirchesch, seit 1989 unter Denkmalschutz |
1820 : | Jakob Dahm, Waldesch, Kgl.Geh.- Justizrat und Appellationsrat, von 1820-1842 als Gerichtspräsident in Köln tätig |
1826 : | Bau einer neuen Schule in Kirchesch |
1844 : | Bau einer ersten Gaststätte in Kirchesch, heute Gasthaus Döbber |
1846 : | Brandkatastrophe in Kirchesch, 14 Wohnhäuser werden vernichtet |
Seit um 1850 : | Erste Postzustellung für die Orte Kirchesch und Waldesch von Kempenich aus |
08.11.1874 : | Großfeuer in Waldesch 11 Wohnhäuser mit Nebengebäuden werden ein Raub der Flammen |
23.06.1882 : | Wilhelm Schäfer aus Waldesch erhält eine Schankerlaubnis (Gasthaus zur Hohen Acht) |
ab 1889 : | Die Postzustellung erfolgt für Kirchesch und Waldesch von Weibern aus |
1890 : | Gründung des Junggesellenvereins Waldesch |
1894 : | Schulhausneubau in Waldesch |
1897 : | Gründung der Freiwilligen Feuerwehren Kirchesch und Waldesch |
1905 : | Einrichtung eines öffentlichen Fernsprechers in Kirchesch |
20.06.1906 : | Einrichtung eines öffentlichen Fernsprechers in Waldesch |
1906-1907 : | Bau einer neuen Pfarrkirche in Kirchesch |
1909 : | Tiefbohrung zwischen den Gemeinden Kirchesch und Waldesch, zwecks Bau einer Wasserleitung |
10.07.1911 : | Gründung des Wasserleitungszweckverband Kirchesch-Waldesch |
1911-1912 : | Flurbereinigungsverfahren in der Gemeinde Waldesch für den Gemarkungsteil St.Johann-Nitz, heute Mayen-Nitztal |
1912-1913 : | Bau eines Pfarrhauses in Kirchesch |
17.08.1922 : | Die Gemeinden Kirchesch und Waldesch erhalten Strom anschluß |
01.10.1924 : | Die Gemeinden Kirchesch und Waldesch erhalten eine zentrale Wasserleitung |
1935 : | Bau der Höhenstraße Bürresheim-Kirchesch |
1936-1937 : | Fortführung der Höhenstraße ab Kirchesch-Waldesch bis Hohe Acht |
1936-1937 : | Bau eines neuen Schulgebäudes in Kirchesch |
1939 : | Einrichtung einer Kraftpostverbindung von Mayen über Kirchesch-Waldesch nach Langenfeld und zurück |
06.11.1952 : | Einweihung der neuen Wasserzuleitung von der Quelle "Thürer Wald" |
08.06.1969 : | Die Gemeinden Kirchesch und Waldesch werden im Rahmen der Verwaltungsreform zu Kirchwald |